Dana Hocke, 17. April 2020
Schreib es dir von der Seele
3 Gründe, warum du Schreiben hilft, schwierige Momente leichter zu verarbeiten
Es ist mehr als eine Möglichkeit Geschichten zu erzählen oder Botschaften zu teilen. Wir schreiben täglich viele Nachrichten mit unserem Handy oder per Email. Doch wir schreiben nie bewusst etwas für uns. Dabei kann das Schreiben unglaublich heilsam sein, ist überall nutzbar und im Grunde sehr, sehr leicht.

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir die Kraft des kreativen Schreibens näher bringen. Du erfährst, wie 3 Gründe, warum das Schreiben dir helfen kann Krisen leichter zu meistern. Zudem Teile ich mit dir Tipps, wie du mit dem Schreiben anfangen kannst und welchen Fehler du vermeiden solltest.

Viel Spaß!
Schreiben hilft dir, zur Ruhe zu kommen
Das Schreiben wird oft unterschätzt. Wir nehmen uns als Erwachsene kaum noch Zeit für bewusstes Schreiben. Vielleicht hast du als Kind mal ein Tagebuch geführt. Tatsächlich ist es so, dass du das Schreiben risikofrei nutzen kannst.

Beim Schreiben sortieren sich Gedanken. Du schreibst langsamer als du denkst und kannst damit deine Gedanken ruhiger und fokussierter werden lassen. Das hilft dir besonders, wenn deine Gedanken wie wild durcheinander kreiseln.

In den USA wird das Schreiben auch als therapeutisches Mittel genutzt. Einfach auch deshalb, weil es schon vielen Menschen geholfen hat Erlebnisse besser zu verarbeiten. Du kannst beim Schreiben einfach alles aus dir raus lassen, es dir bewusst machen und sogar Muster erkennen.

Gerade bei starken Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer kann das Schreiben dir helfen, deine Gefühle besser zum Ausdruck zu bringen. In deinem Tagebuch oder neudeutsch Journal ist alles erlaubt. Hier findest du einen Raum für deine Geschichte und kannst dich ausdrücken - ohne Begrenzung.
Schreiben hilft dir, schwierige Entscheidungen zu treffen
Wenn wir uns etwas aufschreiben, wir es sichtbar. Gerade, wenn wir durch bestimmte Ereignisse im Leben herausgefordert werden neue Entscheidungen zu treffen, können wir uns aufschreiben was uns wichtig ist. Wir führen es uns klarer vor Augen, können es einige Tage zur Seite nehmen, um dann nochmal nachzuforschen, was unser Bauch heute dazu sagt.

Das, was sonst so wirr im Kopf rumirrt bekommt eine klare Struktur und wird damit klarer für uns.

Zudem ist Papier geduldig und kann eine Menge aufnehmen. Du kannst dieses Tool jederzeit nutzen ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Für mich hat sich laufe der Jahre sogar gezeigt, dass ich dadurch noch bewusster mit meiner inneren Stimme in Kontakt gekommen bin. Inzwischen entstehen regelrecht kleine Dialoge zwischen meinem Herzen und meinem Verstand.
Schreiben hilft dir, neue Pläne zu schmieden
Vielen Menschen fällt es schwer zu träumen oder einfach mal über das Gewohnte hinaus Ideen zu entwickeln. Es ist wie eine innere Blockade, die es uns nicht erlaubt im Geiste frei zu werden. Was wäre, wenn du wüsstest, du dürftest alles denken und sagen - es gibt keine Regeln und keine Begrenzungen? Was würde dann aus dir heraus entstehen.

Du kannst dein Journal oder Buch also auch nutzen, um dort neue Pläne zu schmieden, Ideen auszuformulieren oder festzuhalten. Hier darf einfach alles sein. Und, das entscheidende ist, es geht nicht verloren.

Es ist so wertvoll, wenn du neue Erkenntnisse in deinem Journal fest hältst und später in dein Buch schaust mit diesem Aha-Moment. Du würdest sonst gar nicht merken, was sich bereits in deinem Leben getan hat. Wo du vielleicht etwas verändert hast. Wenn du deine Erfahrungen und Erlebnisse aufschreibst, werden sie also nicht nur klarer und du ruhiger, du kannst auch später erkennen, was sich seither verändert hat.

Abschließend möchte ich dir noch einen Tipp mitgeben, wie du einfach anfängst und welchen Fehler du vermeiden solltest.
So kannst du mit dem Schreiben anfangen
Ich habe von meinen Kursteilnehmerinnen oft gehört, sie wissen nicht wie sie anfangen sollen. Daher nutze ich gerne kleiner Schreibübungen, um die Angst vor der Schreiben zu nehmen. Am Anfang sind viele Menschen gehemmt, erinnern sich an ihre Schulzeiten oder denken, sie können nicht schreiben. Das ist ganz normal, denn es ist eine neuer Zugang zu dir.

Ich empfehle dir mit Fragen zu starten, die du dir immer wieder beantwortest, um überhaupt erstmal mit dir in Kontakt zu kommen. Du kannst deinem Buch auch einen Namen geben als wäre es deine beste Freundin oder ein Vorbild, dem du gerne deine Gedanken teilen möchtest. Das ist dir frei gestellt. Ich persönlich spreche mit mir als würde ich einem Anteil in mir selbst etwas erzählen. Früher hatten meine Bücher Namen. Schaue mal, was da für dich passt.

Dann solltest du dir täglich etwas Zeit nehmen. Am Anfang kannst du einfach mal 5 Minuten schreiben, was dir in den Sinn kommt ohne es zu bewerten. Das könnte dann so ausschauen:

Beispiel 1: Ich sitze hier und weiß nicht was ich schreiben soll. Im Moment ist so viel los in meinem Leben und ich habe das Gefühl niemand hört mir richtig zu. Ich bin aufgeregt, weil es mir komisch vorkommt mit mir selbst zu sprechen. Ich habe auch ein bisschen Angst oder Skepsis, ob mir das alles was bringen wird.

Beispiel 2: Ich sitze hier und möchte Schreiben, aber ich weiß nicht wie. In mir geht eine Menge vor. Ich höre gerade die Autos auf der Straße. Sie ist nass und so sind die Störgeräusche heute lauter als sonst. Der neue Stift gefällt mir gut. Auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wo die Reise hingeht.

Wenn dir das freue Schreiben schwer fällt beginne mit Fragen, wie:
  • Wie fühle ich mich gerade? Wie würde ich meine Stimmung beschreiben?
  • Was habe ich heute getan/geschafft/beobachtet?
  • Welche Erkenntnisse/Erlebnisse hatte ich heute?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Welche Intention setzte ich mir für meinen Tag?

Wenn du damit anfängst und Stückchen für Stücken in Kontakt mit dir kommst, kannst du natürlich auch immer fließen lassen, was kommt. Es gibt keine Regeln. Du kannst auch einen poetischen Text schreiben, um deine Gefühle besser zum Ausdruck zu bringen. Versuche es nicht zu verkopft anzugehen. Lass dich einfach mal überraschen und treiben. Bewerte es nicht. Alles darf sein.
Diesen Fehler solltest du vermeiden
Wenn wir an Schreiben denken, dann sicher auch an die richtige Schreibweise. Ich bin nicht unbedingt gut in Rechtschreibung und Grammatik. Wenn du auch gehemmt bist, dann kann ich dir nur ans Herz legen: Tue es trotzdem. Es geht hier nicht um einen Schulaufsatz oder eine Prüfung. Es geht einzig und alleine um die Verbindung zu dir selbst und eine Möglichkeit, schwierige Lebensmomente, komplexe Entscheidungen oder neue Ideen leichter zu verarbeiten.

Gerade, wenn du den Kopf voll hast, kann es so wertvoll sein, einfach mal alles raus zu schreiben. Das können Stichpunkte sein oder du machst dir ein Mind-Maps. Mache es zu deiner Schreibroutine, so wie es für dich richtig ist.

Mich kritisieren manchmal Menschen, weil meine Newsletter oder meine Blogartikel nicht fehlerfrei geschrieben sind. Gut, ich stehe damit in der Öffentlichkeit und könnte mir jedes Mal eine Texterin dazu holen. Ich habe mich dazu entschieden zu meinen Fehlerchen zu stehen.

Es gibt Menschen die stören sich daran und das dürfen sie auch. Doch mir geht es um die Botschaft und das sollte es bei dir auch gehen. Noch dazu, dass deine Texte von niemandem gelesen werden muss. Es sind deine Worte und Gedanken auf Papier.

Schreiben kann so heilsam sein. Viele Bücher werden geschrieben, aus der Motivation sich mit einem Thema intensiver auseinander zu setzten. Stelle dir vor, es ist das Buch deines Lebens und zwar nicht für die Öffentlichkeit, sondern für dich. Es kann dein neuer Kraftort werden.

Egal, ob darin Fehler enthalten sind oder du nicht die richtigen Worte findest. Mache es zu deinem Journal. Mehr gibt es hier nicht zu tun, außer anzufangen und neue Erfahrungen zu sammeln.

Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Alles Liebe, Dana

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